aktualisiert am 25. März 2011 22:37

Der Storch (Adebarus klapperus giganticus)

(Plural: Adebari klapperi gigantici)

Die neuesten Neuigkeiten findet ihr ganz unten. Dort wird ständig ergänzt!

 

Die Vorgeschichte

Ich habe 1988 in meinem grenzenlosen Optimismus einen 10 Meter hohen alten Betonmast von der Schleswag aufgestellt und darauf eine Nistplattform für Störche angebracht.

Im Laufe der nächsten Jahre bekamen wir immer mal Besuch für ein, zwei Nächte. Von einzelnen Störchen genauso wie von Paaren.

Die einzigen aber, die genistet haben, waren 1999/2000 einmal Möwen.

Das Möwennest habe ich entsorgt, als ich 2001 eine neue Nistplattform, hergestellt und kostenlos zur Verfügung gestellt vom Tierschutzverein Ratzeburg, auf dem Mast anbrachte. Unterstützung hatte ich bei der Montage freundlicherweise von MANSKE-Baumaschinenvermietung aus Breitenfelde, die mir für einen halben Samstag eine hydraulische 12 Meter-Arbeitsbühne zum halben Preis gaben.  

 

 

Die Erfüllung eines Traumes

Ende April 2003 nun hat sich endlich ein junges Pärchen entschlossen, die angebotene Wohnung zu beziehen.

Mit wenigen Tagen Abstand trafen zwei Störche ein und haben sofort schamlos rumgemacht bis Sie meinte, jetzt muss das Zeug abgefüllt werden und in Eiform ins Nest gelegt werden.

Fortan lag Sie in 10 Meter Höhe rum und ließ sich von ihrem Kerl mit Leckereien verwöhnen.

Pfingstsonntag oder Pfingstmontag muss dann der Nachwuchs eingetroffen sein. Denn es kommt ein Storch aufs Nest geflogen, der Andere haut ab und der frisch eingetroffene kotzt ins Nest.

Jedenfalls würgt er etwas hervor was man sogar ins Nest fallen sieht, aber bis jetzt konnte ich noch keinen nach Futter geiernden Schnabel entdecken. Bis jetzt scheint er noch zu klein zu sein.

Ich bin täglich auf unserem Dach um einen Blick ins Nest auf die Kinderstube zu werfen.

Sollte sich dabei fototechnisch etwas ergeben, werde ich das hier kundtun.

Wenn ich rittlings auf dem Dachfirst sitze bin ich 1 Meter höher als das Nest!

 

 

 

 

 

 

 

 

Seit einiger Zeit sieht man schon mal ein kleines weißes Küken im Kinderzimmer rumhampeln. Es wächst und gedeiht und wir sind sicher, dass keine Geschwister da sind.

Wir sind auch sicher, dass der Kleine "Hoschi" heißt, da er immer "Volle Kanne" bekommt.

Heute, 13.8.2003 war ein interessanter Tag. Nachdem gestern schon "Hoschi-Alarm" war - es tobten plötzlich fünf erwachsene Störche bei uns ums Haus herum und wollten den kleinen Hoschi dazu bringen das Nest zu verlassen was er natürlich schlauerweise nicht tat (denn dann muss er sich selbst sein Futter suchen), kam heute nur zweimal ein Elternteil zum nach dem Rechten sehen vorbei. Beim Ersten Mal gab's sogar noch frisch-Gekotztes, allerdings erst nach richtig ausgiebigem Gebettel. Danach flog der Elter nur im Gleitflug einhundert Meter vom Horst und hat dort demonstrativ nach Futter gesucht.

Beim zweiten Besuch gab's erst einen Nestüberflug für die Touristen und dann Landung in Zeitlupe mit viel Geklapper.

Das Baby-Gezischel von Hoschi kam nicht an und Hoschi wurde erst beachtet, als er mitklapperte, dafür gab's dann auch wieder frisch-Gek...... allerdings nur klitzekleine Portion. Dann wurde noch mal die Klapperübung gemacht und dann ging's wieder im Zeitlupen-Gleitflug (wie Bungee ohne Seil!) vom Horst runter auf die Wiese mit Würmerschau. Hoschi traute sich immer noch nicht und blickte nur sehnsüchtigst hinterher nach unten. Er machte zwar den ganzen Tag über immer wieder Hüpfübungen mit doppeltem Flügelschwung, aber zum Abstieg hat der Mut dann doch noch nicht gereicht.

Selbst als wieder alle fünf Großen ums Nest kreisten und umhersegelten, hat er sich nur getraut hinterherzusehen.

Mal sehen, morgen wird's wohl losgehen.

Ha! Morgen ist es losgegangen!

Nach dem üblichen Geklapper und Gezeter wurde es dem Alten zu viel und er forderte Hoschi zum mitklappern auf. Als dieser nach anfänglichem Sträuben widerwillig mitmachte, und dabei in Storchenmanier den Kopf in den Nacken legte, nutzte Papa-Storch die Chance und kickte Hoschi mit einem Schnabelkick von unter der Brust über den Nestrand.

Hoschi hörte schlagartig zu klappern auf, breitete dafür blitzschnell die Flügel aus und segelte nach einer reflexartigen Vierteldrehung über die Wiese Richtung nahe gelegener Knick. Papa flog kurze Zeit später hinterher.

Wir haben dann eine ganze Weile nichts von den Beiden gesehen oder gehört, aber gegen Abend waren beide wieder auf dem Nest.

Mann - echt jetzt: Hoschi kann fliegen! Es sieht zwar manchmal noch nicht so elegant aus wie bei seinen großen Kumpels, aber er übt ja noch. Ich wette, Du konntest mit 10 Wochen noch nicht laufen!

Ist schon ne tolle Leistung. Leider werden sie sich jetzt bald bis zum nächsten Frühling verabschieden.

Demnächst gibt's hier noch ein paar Teleobjektiv Bilder - so sie denn was geworden sind.  Wirklich tolle Storchenbilder und Massen an Infos gibt's bei Axel Horn bei www.stoerche.de

Meine Tele-Bilder sind leider wegen eines defekten Kamera-Verschlusses nichts geworden.

Tschüß, euer Batwichtel.

2004:

Am 1.April (das ist kein April-Scherz!!!) trafen zwei Störche gleichzeitig bei uns am Horst ein.

Die waren allerdings nur kurze Zeit auf dem Nest und das auch nur in den ersten drei Tagen immer mal wieder. Dann waren sie wieder weg. Erst am 14.April haben sie sich bequemt richtig einzuziehen. Damit hatten wir die Möglichkeit sie uns einmal etwas näher zu betrachten, wobei wir feststellten, dass die beiden kleiner und jünger waren als die aus dem letzten Jahr. Auch schien uns ihr Schnabel noch kleiner zu sein als bei den 2003er Hoschies und sie waren sehr schreckhaft.

Egal! - Sie haben den Horst angenommen und ab 14. auch Liebesspiele in luftiger Höhe praktiziert.

Es hätte so schön ausgehen können, aber meistens kommt es anders als man denkt.

Am 17.4. gegen 15:00 kamen die 03er im Formationsflug nach Hause und haben in einer 10minütigen Luftschlacht ihren Horst zurückerobert und als Zeichen ihres Triumphes das Schlafzimmer sofort mit Sex eingeweiht.

          

Einer der 04er stand noch einen Moment mit einem der 03er Störche auf der Wiese in Sichtweite des Horsts, der Andere 03er saß auf dem Horst. Der zweite 04er hatte nach kurzem Kampf den Horst geräumt und war Richtung Nachbardorf abgezogen. Dann segelte der zweite 03er vom Horst zu den anderen Beiden auf der Wiese und gemeinsam schlugen sie dann den zweiten jungen 04er auch noch in Richtung Nachbardorf in die Flucht. Dann kehrten sie zusammen auf den Horst zurück. 

Die beiden Jung-Nestbesatzer sind im Tiefflug Richtung Nachbardorf abgezogen und werden wohl in der Nähe einen leeren, anderen Horst beziehen.

Beim Luftkampf konnte man ganz deutlich den Größenunterschied zwischen den Paaren sehen. Die Älteren haben auch deutlich längere Federn am Kropf.

Nachdem in den ersten Tagen das Vergnügen (grins) im Vordergrund stand, hat sich Frau Storch wieder wie im letzten Jahr der Brut mit voller Konzentration zugewandt. Ihr Gatte versorgt sie regelmäßig mit Nahrung und ab und zu wenn er da ist wird gemeinsam das Gelege ( wie viele Eier auch immer da drin sind) betrachtet und gewendet.

Dann fliegt er wieder weg.

Am 29. Mai (mein Hochzeitstag!) habe ich von der langen Leiter aus in den Horst blicken können: drei kleine Storchenküken habe ich ganz sicher gesehen (Fernglas) bei dem vierten bin ich mir noch nicht ganz sicher ob das eben ein weiteres Küken ist oder der Flügel von einem der anderen Drei. Aber das kläre ich noch. 

 

21.Juli 2004

 

Es hat reichlich Neuigkeiten gegeben.

Nachdem wir zuerst vermuteten, dass wir drei Nachwüchse oben im Horst hätten, hat sich herausgestellt, dass es doch "nur" zwei Jung-Hoschies sind. Etwas unterschiedlich in der Größe, wahrscheinlich Boy und Girl.

Mittlerweile haben beide den Mut gefasst und fliegen regelmäßig selbständig durch die Gegend (und davon haben wir reichlich hier!).

 

Im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 100%.

Die Eltern fliegen immer abwechselnd auf Futtersuche und wenn sie dann zum Nest zurückkommen wird gebettelt, was das Zeug hält. Die Abstände der Futterbesuche werden aber mit dem Wachstum der Jungen auch immer größer. Ab und zu sitzt einer der Alten dann in der Nachbarschaft auf einem Dach und ruht sich aus. Die Youngsters starren dann gebannt in die Richtung um nur ja nicht zu verpassen, wenn der Olle dann wieder in ihre Richtung startet.

Ich habe auch mal wieder ein paar Bilder. Die zwei im Nest sind die Youngsters. Einmal schon bei Muskeltraining um sich dann irgendwann in die Tiefe zu stürzen.

Ich schätze, die werden so in zwei Wochen das Erste Mal abheben und ihre Runden drehen.

    

    

    

Aus welcher Richtung kommen die bloß? Etwa von da???

         

  Hier schaut er mal, was er schon für eine Spannweite hat.

    

Und hier treibt sich einer der Alten zwischen den Pferden rum.

Vorgestern, 12.8.2004 war dann mal wieder große Überraschung angesagt: plötzlich stolzierten 13 (dreizehn!!!) Störche in schwarz/weiß über unsere frisch abgeerntete Heuwiese.

Hier der Beweis:

Heute, 14.8.2004 in der Mittagszeit waren dann elf davon über uns zu sehen, wie sie die Aufwinde erkundeten und in atemberaubender Geschwindigkeit ohne Flügelschlag an Höhe gewannen. Die Jungs waren echt berauscht von dieser Erfahrung. Nur unsere zwei Elternvögel blieben bei uns auf der Wiese sitzen, das sind übrigens die zwei, die auf dem Foto auch schon etwas rechts abseits (Abseitsfalle?) von der großen Gruppe standen.

Nu üben sie wohl schon für den großen Tag wo's gen Süden geht.

24.August 04

Heute bekam ich leider, leider eine schlechte Nachricht.

Mein Bürgermeister kam vor zwei Tagen nachmittags bei mir vorbei und teilte mir mit, dass bei ihm an der Grundstücksgrenze oben an einem Hochspannungsmast etwas Großes hänge, könnte ein Storch sein.

Als ich mir das heute etwas näher angesehen habe, fand ich oben unter den Isolatoren verhakt einen toten Jungstorch. Der Arme hat vermutlich beim Landen einen Kurzschluss verursacht und ist dadurch dass er das mit seinem Körper gemacht hat leider viel zu früh zu Tode gekommen. 

Somit ist dieses Jahr leider mindestens ein Jungstorch weniger als geplant gen Süden gereist.

 

Neue Saison

2.Juni 2005

Dieses Jahr haben wir eine merkwürdige Storchen-Saison:

Unsere Störche, und dieses Jahr sind es gleich die richtigen gewesen, sind zusammen wieder am 31. März eingetroffen, bei vielen anderen Storchenhorsten sind gar keine oder sehr verspätet die Störche eingetroffen.

Unsere beiden haben sich allerdings nicht davon beeindrucken lassen und nach kurzer Erholung sofort mit der Familienplanung begonnen.

Um dieses Jahr etwas besser informiert zu sein was dort im Kinderzimmer abgeht, habe ich Ende März eine Überwachungskamera im benachbarten Baum installiert. Leider stürzt mein Rechner immer ab, wenn ich versuche die Bilder in den PC einzulesen, so kann ich nur berichten, was zu sehen ist.

Durch das hervorragende Wetter in den letzten Wochen hatte ich immer mal die Chance einen Blick auf das Gelege zu werfen. Meiner Ansicht nach befinden sich zwei Eier im Nest.

Dann habe ich am Samstag den 21. Mai eine leere, aber fast komplette Eierschale unter dem Horst gefunden. Daraufhin habe ich sofort meinen Fernseher angeworfen und nachgeschaut was da abgeht. Und siehe da, es war mindestens ein Jung-Hoschie im Kinderzimmer von Storchens.

Leider ist das Bild der Kamera etwas unscharf und ich kann es nicht in 12 Meter Höhe anders einstellen. Aber wenn der Nachwuchs etwas größer wird, weiß ich genaueres und das werde ich dann auch sofort hier kundtun.

5.Juni 2005

Gestern, Samstag, war es mal wieder richtig warm und für abends waren Gewitter angesagt. Wegen der Wärme stand der Altstorch fast die ganze Zeit und hat dem Nachwuchs Schatten gespendet.

Der Nachwuchs, gar nicht Kamerascheu, hat lange Hälse gemacht um mal was von der Welt außerhalb des Kinderzimmers zu sehen und wir hatten die Chance durchzuzählen:

Drei Jungstörche teilen sich die wackelige Nistplattform mit dem Alten.

Ich habe sofort eine Mitteilung an Axel Horn geschickt, damit er weiß dass dieses Jahr nicht alles verloren ist.

Mittlerweile sind die drei Jungen schon Hühnergroß und man kann sie auf dem Fernsehbildschirm deutlich erkennen.

Wenn jemand eine Idee hat, wie ich den Rechnerabsturz verhindern kann wenn ich die TV-Karte aktiviere, möge er sich bitte bei mir melden. Dann hätte ich die Chance die Bilder direkt aus dem Horst hier hinein zu stellen.

E-Mail: Batwichtel @ Freenet.de

25.September 2005

   Wildes Gedränge zu fünft auf dem Horst. Teilweise war's recht eng!

Unser Nachwuchs hat sich prächtig entwickelt und alle drei haben nach reichlich Flugübungen die Reise in den Süden angetreten.

Da es dieses Jahr wieder einer mehr war als letztes Jahr, haben wir noch mal über die Namensvergabe nachgedacht: Der Erste aus 2003 müsste eigentlich "Kevin" heißen, denn er war ja "allein zu Haus".

Die beiden aus 2004 müssten dann folglich "Bill und Ted" heißen. Weil, wie sonst kommt man auf "Hoschies".

Dieses Jahr, 2005, hatten wir dann "Tick, Trick und Track", und wenn das so weitergeht mit der Zuwachsrate, haben wir 2006 "Die 4 Daltons".

Wie viele waren eigentlich die Marx-Brothers?

Mittlerweile habe ich übrigens die Nase voll von meinem alten Absturzrechner und habe mir einen neuen gebrauchten, nach meinen Wünschen zusammengestellt, geleistet. Jetzt muss ich nur daran noch die Kamera zum Laufen bekommen aber ich bin zuversichtlich.

Über diesen Winter nun muss endlich die Horstplattform wirklich wieder richtig befestigt werden. Wie und wer das allerdings machen soll ist mir bis jetzt noch schleierhaft. Aber versprochen, so wie ich etwas weiß, melde ich mich hier wieder.

26.März 2006

Heute habe ich mit meinem angehenden Schwiegersohn die Nistplattform provisorisch neu befestigt. Was man hier auf dem Bild leider nicht so gut sehen kann, in der Treckerschaufel steht eine ausziehbare Aluleiter um bis ganz oben in 10m Höhe zu gelangen. Meine Gemeindevertreter haben den angekündigten Termin mit der hydraulischen Hubplattform zweimal verschoben, nun wird's eng. Da unsere Störche immer um den 1. April eintrafen ist das Risiko für mich zu groß, dass ich nachher nichts mehr machen kann und die Hoschies evtl. abstürzen mit ihrem Schlafzimmer.

Wenn das mit der Gemeinde noch klappt bevor die Hoschies eintreffen, wird eine zweite Plattform unterhalb der ersten mit Kanthölzern fest verbunden. Das sollte genug Stabilität gegen weitere Verwindungen des Holzes bieten.

Außerdem wird dann die Kamera aus dem Baum direkt an einem Ausleger an der Horstplattform befestigt um dichter dran zu sein und bessere Sicht zu haben.

 

27.März 2006

Große Überraschung: Heute Abend, kurz nach 18 Uhr kam unser erster Storch angesegelt und hat mit viel lautstarkem Geklapper seinen alten Horst wieder in Besitz genommen. Ich hätte also wirklich die Reparatur nicht einen einzigen Tag weiter aufschieben dürfen. Mit der Landung von unserem schwarzweißen Freund konnten wir dann auch die Qualität unserer provisorischen Reparatur begutachten: es hält, und nix wackelt mehr! Leider fällt damit für diese Saison der Kameraumbau erstmal flach. Aber im Herbst werde ich die Geschichte dann direkt angehen und nicht erst wieder bis zum Frühjahr kurz vor Saisonbeginn warten.

30.März 2006

Frau Hoschie ist auch da!

Heute kurz nach 17 Uhr traf auch sie ein. Er war gerade beim Ausbessern und bekam einen fürchterlichen Schreck als plötzlich "ein anderer Storch" auf seinem Horst landen wollte und ging sofort in Abwehrstellung. Sie rutschte dadurch rückwärts wieder vom Horstrand und musste eine Ehrenrunde drehen. Beim neuerlichen Landeanflug war er dann vorbereitet und hat sie wieder erkannt und mit lautem Geklapper begrüßt. Dann wurde sofort die Familienplanung in Angriff genommen.

Man, das kann doch nur ein gutes Storchenjahr werden.

24.April 2006

Groooooße Aufregung bei Hoschies und bei uns. Der zweite der beiden großen neuen ist weg! Der zurückgebliebene schaut ganz traurig und ratlos in die Weltgeschichte. Es wird jeder vorbeifliegende Vogel lautstark und sehnsüchtig angeklappert und der Horst nur kurz zur Futtersuche auf unseren Wiesen verlassen.

6.Mai 2006

Ebenso groooooße Aufregung wie vor 14 Tagen: Der zweite Hoschie (oder ein Anderer?) ist wieder da!!! Seit heute Abend 21:05 ! Freu!!!

Auch unser einsamer Horst-Bewacher scheint glücklich.

Ich vermute bald, dass die Hoschie-Dame kurz nach ihrem Einzug abgeworben wurde und in einen anderen Horst umgezogen ist. In unserer Umgebung hier sind dieses Jahr einige Horste neu besetzt, allerdings nur mit einzelnen Störchen. Das muss aber bedeuten, dass diese Vögel Jungstörche aus den vorigen Jahren sind. Da unsere Hoschies ja schon drei Jahre bei uns waren und sich an uns gewöhnt hatten, waren sie eigentlich uns gegenüber abgehärtet, heißt: sie waren nicht mehr schreckhaft. Die Hoschies, die dieses Jahr bei uns sind, sind aber sehr misstrauisch und schreckhaft, werden also höchstwahrscheinlich auch Jungstörche sein und nicht unsere Alten! - Warum auch immer! 

Was mag mit unseren alten Störchen passiert sein???

In der Hoffnung, dass 2006 doch noch ein erfolgreiches Storchenjahr wird,

8.März 2007

Unser erster Horstbewohner ist nach seinem Winterurlaub heimgekehrt. Und nur eine halbe Stunde nach seiner Rückkehr, er war gerade beim Snack auf der Wiese, musste er schon seinen Horst gegen einen Jungen Erstrückkehrer verteidigen der meinte was das doch für ein einladend schöner Horst wäre, den ich da aufgestellt habe. Ihr hättet mal sehen sollen, wie schnell unser Heim-Hoschie wieder auf seinem Horst war und den Kleinen in die Wüste geschickt hat.

11.März 2007

So, Frau Hoschie ist auch eingetroffen. Jetzt wird ordentlich aufgeräumt und neu tapeziert da oben und dann geht's mit der Familienplanung 07 los.

20.Mai 2007

Es gibt wieder Nachwuchs!

Erste Sichtung eines kleinen Köpfchens. Am Verhalten der Altvögel lässt sich vermuten, dass wenigstens zwei Junge im Nest sitzen.

21.Mai 2007

Der zweite Kleine ist entdeckt und beide sind wohlauf. Dei Alten fliegen fleißig Futter heran.

29.Mai 2007

Beide Jungen wachsen gut heran und betteln heftig um Futter.

Die Plattform wackelt ganz bedenklich wenn einer der Alten auf dem Rand landet.

18.Juni 2007

ALARM !

Die Nestplattform droht abzustürzen! Am Morgen hing sie schon auf ca. 40° Neigung und wackelt bei jeder Bewegung. Die beiden Kleinen stehen ängstlich und sehr skeptisch dreinblickend am oberen Rand und wundern sich wieso ihre Welt plötzlich so eine Schieflage bekommen hat.

Durch die heftigen und anhaltenden Regenfälle der letzten Tage ist zum einen die Holzplattform sehr aufgeweicht und zum zweiten der Aufbau dermaßen vollgesogen, dass das Gewicht für die Konstruktion zu groß geworden ist und die Grundplatte nachgegeben hat.

In der Mitte der Plattform hat der Druck den Mast nach oben durch die Platte durchbrechen lassen. Dadurch können die seitlichen Verstrebungen keinen Halt mehr geben.

Hektische Aktivität kennzeichnet den heutigen Montagmorgen: Erster Anruf bei Axel Horn (www.stoerche.de), keiner erreichbar.

Zweiter Anruf: Otto Börger, der Betreuer der Storchenstatistik. Von ihm habe ich zwei Telefonnummern bekommen. Einen Gartenbaumeister mit einer eigenen Hubplattform den ich leider nicht erreichen konnte. So wie sich das anhörte war dort das gesamte Telefonnetz abgesoffen (ein Freizeichen und dann nur noch Brummen in der Leitung). Die andere Nummer war dann von Herrn Borck aus Mölln vom NABU.

Herr Borck versprach sich darum zu kümmern und hat mit wirklich beispiellosem Einsatz alle Hebel in Bewegung gesetzt und mit der Feuerwehr Mölln, Manske Baumaschinen Verleih Breitenfelde und Helfern bis zum Abend eine neue (!) Nistplattform aufgetrieben und auf dem Mast montiert. Ich hätte sehr gerne selbst mitgeholfen war aber gerade heute aus beruflichen Gründen nicht in der Lage vor 21:00 zu Hause zu sein.

Die beiden Jungvögel konnten von der Feuerwehr kurz vor dem endgültigen Absturz der Plattform in Sicherheit gebracht werden und bekamen ein Übergangsquartier in einer meiner Ponyboxen im Stall.

  

Kurz nachdem die beiden im Stall waren, krachte der Rest des Nestes auch schon herunter. Die Rettungsaktion kam also keine Sekunde zu spät.

      

Dann hat Herr Borck mit viel Einsatz eine neue Nisthilfe aufgetrieben und für die Montage vorbereitet, - übrigens bei saumäßigem Wetter! Denn zwischendurch gingen immer wieder heftigste Regengüsse nieder, die ihn aber nicht davon abbrachten meinen Störchen ein neues zu Hause zu bauen.

Mit der Hubplattform von Manske-Baumaschinen wurde die neue Wohnung dann auf der Mastspitze montiert.

  

und nach vollbrachter Montage konnten die Jungen zurück in ihr luftiges Kinderzimmer.

Und während meine Frau und meine Tochter die abgestürzten Reste beseitigten.......

   

konnten die Storcheneltern schon mal die neue Wohnung begutachten.

Die Skepsis war zuerst doch recht groß, die Veränderung war ja auch enorm. Und eine ganze Zeit lang saß der eine Storch auf der Scheune und beobachtete das Ganze während der Andere in der Umgebung kreiste und sich alles von Weitem ansah.

  

Um 21:30 war es dann soweit: Der erste Altstorch wagte die Landung im neuen Wohnzimmer.

Da wusste ich, dass sich der Einsatz aller freundlichen Helfer heute gelohnt hat.

Mein Dank gilt allen Helfern, bes. Herrn Borck vom NABU, der Feuerwehr Mölln, der Firma Manske-Baumaschinen für ihre Unterstützung durch ihren Maschinenpark

sowie e-on Hanse aus Mölln für die neue Nisthilfe.

Vielen, vielen Dank!!!!

 

22.Juli 2007

Die Bilder sprechen für sich!

Flugstunde

 

11.Juni 2008

Puh, hab mich viel zu lange nicht um diese Seite gekümmert, das soll sich jetzt wieder ändern!

Also, der Rückblick:

Saisonbeginn am 29. Februar, abends. Der erste Hoschie landet erschöpft auf unserem instandgesetzten Horst. In den nächsten Tagen wird fleißig renoviert, da wir ja nur einen notdürftig eingerichteten "Rohbau" anbieten konnten. Drei Wochen wird pausenlos und unermüdlich gebaut und Material geschleppt, bis das Ergebnis unseren einsamen Storch zufrieden zu stellen scheint. Die Flugaktivitäten werden ruhiger und die Zeiten der Abwesenheit vom Horst werden auch mal länger um dann mit gut gefülltem Kropf zurück zu kommen.

Aber es soll noch zwei weitere Wochen dauern, bis seine Partnerin dann endlich am 4. April mit viel Geklapper einschwebt.

Er war am Vorabend eines sehr stürmischen Wochenendes eingetroffen, Sie nach einigen Sturmtagen. Man konnte die beiden lange Zeit deutlich unterscheiden: Ihr Gefieder sah aus. als ob Sie durch ein riesiges Smog-Gebiet geflogen wäre, völlig grau, während er makellos weiß strahlte.

Dann ging die übliche Familienplanung los und wir sind gespannt gewesen, was daraus wird.

Letzte Woche dann, nachdem wir schon unterm Horst leere Eierschalen gefunden haben und immer mal leises Baby-Klappern hören konnten, war es uns das erste Mal möglich mit Sicherheit drei Kleine zu identifizieren. Es waren alle drei kleinen Köpfchen gleichzeitig überm Rand zu sehen. Die Freude war bei uns natürlich riesengroß.

Um so größer der Schock, als ich vorgestern unter dem Horst den kleinsten der Drei tot auf unserer Weide gefunden habe. Der Kropf war voll, der Jungstorch war gut genährt, aber er war eben der kleinste der drei da oben. Und da die letzten Wochen bei uns sehr trocken und heiß waren, vermute ich, daß der Kleine verdurstet ist und oben schlapp gemacht hat. Woraufhin die Alten ihn dann aus dem Horst entfernt haben.

 

Ein leider viel zu kurzes Leben!

Wir sind traurig und sehen nun um so öfter nach oben, um zu schauen ob alles in Ordnung ist.

 

5.August 2010

Puh, endlich mal ein wenig Zeit die vergangenen zwei Jahre aufzuarbeiten.

Also, Nachtrag 2008: die verbliebenen zwei Jungen sind erfolgreich zu ihren Flugstunden aufgebrochen und haben dann zum Saisonende die weite Reise in den Süden angetreten. Irgendwann werden die Beiden wieder bei uns hier um den Horst streichen, bis ihre Eltern ihnen unmissverständlich klarmachen werden: "Dieses hier ist unser Horst, sucht euch selber einen! Hier habt ihr nichts mehr zu suchen!"

Nachtrag 2009: Unsere Hoschies waren wieder mit die ersten im Jahr, zusammen mit dem Paar aus Nusse. Auch die Aufzucht der Jungen verlief relativ unspektakulär. Es gab einige Tage richtiges Mistwetter wo wir schon dachten, die Lütten würden da oben ertrinken, aber dann war doch alles gut.

2010 verlief ähnlich, und

25.März 2011

gehts dann endlich mal in die aktuelle Saison. Beide Störche sind da, und zu unserer Überraschung kreisen drei weitere Jungstörche seit zwei Tagen mit ums Nest und versuchen immer mal wieder da oben zu landen. Dann kommt aber Papa-Storch und scheucht das Jungvolk weg. Wir vermuten, daß das die Brut von 2008 ist, die jetzt geschlechtsreif hier in den Norden gekommen sind und als erstes mal dem elterlichen Horst einen Besuch abstatten. Ist ja schließlich die einzige Adresse, die sie hier oben kennen! Sie werdens aber bald begreifen und sich dann einen eigenen, leeren Horst suchen und Familie gründen.

Die genauen Daten werde ich in den nächsten Tagen noch ergänzen.

Bis bald, Euer Batwichtel

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